Logitech UE Boom im Test: Gute Musik aus der Flasche?

Der Boom ist das Flaggschiff unter den Bluetooth-Speakern von Ultimate Ears (UE). Punkten will er nicht nur mit gutem Sound und lässigem Design, sondern auch mit einigen überraschenden Zusatzfunktionen. Und in der Tat macht der UE Boom seine Sache hervorragend: vor allem der Klang konnte uns überzeugen und macht aus der Box eine der besten in der Preisklasse von bis zu 200 Euro.

Das Design des UE Boom ist preisgekrönt: 2014 wurde der Speaker mit dem renommierten iF product design award in Gold ausgezeichnet. Die runde, schlanke Box hat in etwa die Form und Größe einer Halbliter-Bierdose und besteht aus einem stoffummantelten, beschichteten Korpus, Absetzungen aus Gummi bieten Platz für die Bedienelemente und die Anschlüsse und sorgen für einen rutschfesten Stand. Auch die die Verarbeitung ist einwandfrei. Erhältlich ist der UE Boom in fünf Farbvarianten: schwarz, weiß, blau/weiß, grün/blau sowie rot/weiß.

Mobilität

Der UE Boom wiegt gut 500 Gramm und ist mit einer Länge von rund 18 Zentimetern etwas zu sperrig, um in die Hosentasche zu passen, in der Jackentasche findet er aber dank seines schlanken Designs gut Platz. Die Box ist schmutzabweisend, bedingt durch seine hohe, schlanke Form kippt der UE Boom allerdings vor allem auf unebenem Untergrund leicht um. Stöße machen ihm zwar nichts aus, wem ein stabiler Stand dennoch wichtig ist, der kann die Box auf ein handelsübliches Kamerastativ oder einen Tripod schrauben – an der Unterseite der Boom befindet sich hierfür ein kleines Gewinde.

Der eingebaute Akku sorgt für eine extralange Laufzeit des Boom von etwa 15 Stunden – das ist länger als bei jeder anderen Box dieser Preisklasse. Aufgeladen wird er in rund 4 Stunden über ein USB-Kabel und dank mitgeliefertem Netzstecker auch an jeder Steckdose. Eine Möglichkeit, sein Smartphone über den Akku des UE Boom zu laden, bietet der Speaker, anders als etwa der JBL Charge, hingegen nicht.

Klangqualität

Der UE Boom verspricht einen 360-Grad-Klang, der das ganze Zimmer beschallt. Das macht besonders Sinn im Bereich der mittleren und hohen Töne, die – anders als Bässe – in Richtung des Hörers abstrahlen sollten, um einen guten Klang zu gewährleisten. Und hier macht der UE Boom seine Sache wirklich richtig gut: er kann mitten auf einem Tisch platziert werden und erreicht doch alle Hörer im Zimmer. Die Wiedergabe von tiefen Tönen gelingt dem UE Boom ebenfalls ganz ordentlich, eine Basswiedergabe wie beispielsweise der etwa gleichgroße SoundLink Mini von Bose schafft die Box allerdings nicht. Alles in allem ergibt sich aber dennoch ein rundes, ausgeglichenes Klangbild, wie es preislich vergleichbare Boxen wir die Jambox von Jawbone oder der JBL Charge nicht erreichen.

Größenvergleich mit UE Megaboom

Über die UE Boom App stehen außerdem vier verschiedene Wiedergabemodi zur Auswahl. Als Standard ist die Option ‚laut Hören‘ voreingestellt. Sie erlaubt es, die Box maximal laut aufzudrehen. So lassen sich sehr hohe Lautstärken erreichen, die durchaus partytauglich sind und erst bei Betrieb auf Maximallautstärke verzerren, bis dahin aber ein gutes Soundbild liefern. Über die Option ‚Bassverstärkung‘ lassen sich die tiefen Töne verstärken – eine effektive Möglichkeit, um der Box mehr Bass-Power zu entlocken. Die Option ‚Intim‘ ist besonders für kleinere Räume geeignet und sorgt auch bei geringen Lautstärken für einen dynamischen Sound, und über die Einstellung ‚Stimme‘ wird die Klangwiedergabe speziell für Hörbücher optimiert.

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Verbindung

Nach dem Einschalten meldet sich der UE Boom mit einem kurzen Trommelwirbel zur Arbeit und schaltet automatisch in den Pairing-Modus, so dass er von Smartphones und Tablets sofort erkannt werden kann. In unserem Test hat dies auch perfekt funktioniert. Wird die Box aus- und später wieder eingeschaltet, verbindet sie sich automatisch mit dem zuletzt gekoppelten Abspielgerät.

Der Boom unterstützt außerdem als einziges Gerät dieser Preisklasse den Nahfunkstandard NFC, der ein fast automatisches Koppeln von Box und Smartphone ermöglicht. Die Bluetooth-Verbindung hat in unserem Test ganze 32 Meter weit gereicht – nur die Jabra Solemate konnte diesen Wert noch etwas toppen. Wer will, kann den UE Boom außerdem über ein normales 3,5mm-Kabel manuell mit einem Abspielgerät verbinden.

Bedienung

Wenn die Box und ein Smartphone über Bluetooth miteinander verbunden sind, wird der UE Boom zur Freisprecheinrichtung. Die Sprachqualität ist dabei überraschend gut. Anders als bei fast allen anderen Bluetooth-Speakern, muss das Gespräch allerdings direkt am Smartphone angenommen und beendet werden. Über die Box selbst ist dies nicht möglich, außerdem kann nicht auf die Wiedergabefunktionen am Smartphone zugegriffen werden.

Dafür bietet der UE Boom über eine kostenlos erhältliche App einige interessante Zusatzfunktionen, wie etwa einen Wecker, der zur eingestellten Uhrzeit mit der Wunschmusik weckt. Die App zeigt außerdem den Akkustand der Box präzise an und erlaubt es, zwei Boom-Boxen miteinander zu verbinden. So lässt sich echter Stereo-Sound herstellen. Am oberen Rand sind die Lautstärketasten angebracht. Auf der Oberseite die Anschalt- sowie Pairingtaste.

Fazit

In unserem Test hat sich der UE Boom als perfekter Allrounder gezeigt. Ob daheim oder beim Einsatz im Freien, die Box ist überall gleichermaßen zu Hause. In den eigenen vier Wänden lassen sich mit ihr auch größere Partys gut beschallen, unterwegs kann sie mit ihrer Outdoor-tauglichen Verarbeitung punkten. Auch die Klangqualität kann überzeugen. Der 360-Grad-Sound macht, was er soll: den ganzen Raum mit Klang füllen. Der Bass ist zwar nicht überragend, kann aber mit Hilfe der App auf ein gutes Niveau gehoben werden. So ist der UE Boom gleich nach dem SoundLink Mini von Bose in Sachen Klangqualität unser Favorit bei den Boxen für unter 200 Euro.

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There are 12 comments

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  1. Konstantin

    Hallo Philipp,

    ich habe mir die UE BOOM zugelegt und dabei festgestellt, dass während der Wiedergabe ein leichtes Rauschen auftritt. Dies ist natürlich bei leisen Passagen und wenn die Box relativ nah an einem steht etwas iritierend. Ich habe zuerst gedacht, dass das nur per Bluetooth aufritt. Per Aux ist das Rauschen auch vorhanden. Nachdem ich das Gerät schon zweimal austauschen ließ, weil ich dachte es wäre ein Hardwaredefekt, rauscht das dritte Gerät auch. Ein Freund von mir hat die gleiche Box, jedoch ein Jahr älter und er hat dieses Problem nicht. Mich würde jetzt interessieren, ob du diesen Rauscheffekt auch bei deinem Test feststellen konntest bzw. ob du für mich einmal prüfen könntest, ob das Rauschen auch bei dir auftritt. Über eine Antwort von dir würde ich mich freuen!

    Viele Grüße

    Konstantin

    • Philipp

      Hallo Konstantin,
      ich habe die UE Boom gerade noch einmal angehört und ja, ich kann beim Pausieren der Musik auch ein leises Grundrauschen feststellen. Es hält sich von der Lautstärke her zwar noch in Grenzen, doch wenn man sehr leise, also auf den untersten zwei bis drei Lautstärkestufen Musik hört, könnte das schon irritierend sein. Das sollte bei einem Bluetooth-Lautsprecherin diesem Preisbereich natürlich nicht sein. Ich wollte den Testbericht sowieso noch einmal überarbeiten und werde das dann aufnehmen. Danke für die Info.
      Grüße,
      Philipp

      • Luca Dre

        Hallo Philipp
        du hast geschrieben dass du den bericht nochmal überarbeitest.
        welchen der beiden Lautsprechern ( Jbl charge 2 und ue boom) würdest du bevorzugen?
        Welcher ist lauter? Die bass funktion in der ue boom app bringt das viel oder ist das nicht der rede wert? Kannst du evtl. Ein Kaufempfehlung für die beiden speaker machen wäre richtig cool

        • Philipp

          Würde den Charge 2 bevorzugen. Die UE Boom ist im Vergleich zu zeitgemäßen Modellen nicht mehr ernst zu nehmen. Für den Preis ist der Klang ein Witz. Habe ich Testbericht ein Klangbeispiel eingebaut, da kannst du den Unterschied selbst hören. Grüße

          • Bente

            Also als Witz im Gegensatz zu der neuen Konkurrenz sehe ich die Boom auf keinen Fall. Ich selbst besitze eine Boom seit einem Jahr und habe nie den Kauf bereut. Vor allem weil ich sie überall benutze finde ich die Boom deutlich besser als die Bose Geräte, weil die Boom dann doch deutlich widerstandsfähiger ist als andere Geräte. Ob die Charge 2 besser ist kann ich nicht beurteilen, aber als Outdoorgerät ist es, vor allem will der preis deutlich gesunken ist, sehr zu empfehlen. Ich finde dies kommt in Ihrem Bericht nicht so ganz raus. Natürlich gibt es diese Abstriche wie den Sound, der, wie Sie sagen hinter der Bose Soundlink mini liegt, aber dennoch mit 2,5 bewertet wird. Dies ist ein top Gerät. Was man nicht vergessen sollte sind die verschiedenen Anforderungen an einen Speaker. Vielleicht könnten sie in zukünftigen Test darauf etwas besser einegehen. Ansonsten ist ihr Testbericht sehr gelungen, nur ist mir, besonders bei dem Soundlink mini 2 Test, aufgefallen, dass sie als und wie chronisch falsch verwenden und dies das Lesen, zumindest für mich leicht stört.

          • Philipp

            Hallo Bente, die UE Boom ist im Vergleich zur Konkurren im Bassbereich einfach zu flach. Wenn man den JBL Charge 2+ als Vergleichspunkt nimmt, so ist der Unterschied kaum zu verkennen. Auch mit dem gerade erschienenen Flip 3 kann die UE Boom nicht mithalten. Gruß

  2. lol

    Ich würde die nicht kaufen, das design ist einfach nicht schön im Vergleich zu Bose oder Jbl und der ton ist wirklich nicht gut!!

  3. basti

    Hallo Philipp,

    Ist ein Test der UE Boom 2 geplant? Hier würde mich sehr ein Vergleich mit der Jbl Charge 2+ interessieren bzw. eine Kaufempfehlung dazu.

    Viele grüße

    • Dennis

      Hey Phillipp,
      ein Vergleich bzw. eine Kaufempfehlung im Vergleich zur UE Boom 2 würde mich auch brennend interessieren.

      Viele Grüße

      • George

        Hallöchen,

        mich ebenfalls, suche schon eine Weile nach Vergleichen der beiden, sodass ich mich endlich festlegen kann 😉

        Viele Grüße


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